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THC und sein Rezeptor im Gehirn: |
Schlüssel und Schloss zur Glückseeligkeit? |
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eine psychoaktive Substanz, wie THC, wirken kann, muss sie an einer bestimmten
Stelle der Nervenzelle - dem Rezeptor - gebunden werden. THC passt auf diesen
Rezeptor wie ein Schlüssel in ein Schloss. Die Entdeckung des Rezeptors
für THC zu Beginn des letzten Jahrzehntes führte zu einem völlig
neuem Verständnis zur Wirkung des THC im Gehirn: Damit ist der Wirkstoff
des Hanfes kein "mysteriöses Gift" mehr, das sich in das
Gehirn der Konsumenten einschleicht, sich diffus ausbreitet und es schließlich
zersetzt. Damit ist THC vielmehr der Schlüssel zu vielen Schlössern,
mit dem sich vorher verschlossene Türen in unserem Gehirn öffnen
lassen. Marcia Barinaga schrieb 1992: "Natürlich haben sich diese
Rezeptoren nicht über Jahrmillionen entwickelt, um herumzuhängen,
bis jemand "high" werden könnte. Aber was ist dann ihre natürliche
Funktion in unserem Körper? Und welche körpereigenen Stoffe passen
auf sie? Diese Frage konnte noch im selben Jahr beantwortet werden: Das
körpereigene THC heißt Anandamid, ein Derivat der Arachidonsäure,
einer in den Zellmembranen vorhandenen Fettsäure. Der Begriff Anandamid
kommt zum Teil aus dem indischen Sankskrit: ananda = Glückseeligkeit.
Im Tierversuch lösen Anandamide das gesamte Wirkungspektrum aus, das
auch vom THC bekannt ist: Anandamide beeinflussen Bewegungskoordination,
Emotionen und Gedächtnisfunktionen. Anandamide lassen Schmerzen vergessen
aber auch Kleinigkeiten; sie setzen uns eine rosa Brille auf, machen gesellig
und friedfertig, aber auch medidativ und müde. Immer wenn wir uns angenehm
fühlen, rollt sich unser Gehirn sozusagen einen Anandamid-Joint. Man
findet Nervenzellen mit THC/Anandamid-Rezeptoren vor allem im Bereich des
Kleinhirns und der Basalganglien, wo die Bewegungsabläufe und die Feinmotorik
koordiniert werden; über die THC-Wirkung auf das Kleinhirn wird deshalb
die Schwierigkeit zu koordinierter Bewegung nach hohem Cannabiskonsum erklärt.
Ferner befinden sich THC/Anandamid-Rezeptoren im Hippocampus (Teil des Gefühlzentrums)
sowie der vorderen Großhirnrinde (Ort des Bewusstseins und Gedächtnisses).
Die üblichen Cannabiswirkungen, wie Hochstimmung (Euphorie), das Herbeiführen
traumähnlicher Zustände usw. werden mit der Wirkung von THC in
diesen Gehirnbereichen in Verbindung gebracht. Der Hirnstamm, der lebenswichtige
Körperfunktionen wie die Atmung steuert, enthält allerdings keine
bzw. kaum Rezeptoren für THC/Anandamid. Hieraus erklärt man sich,
dass THC (im Unterschied zu den Opiaten) keinen Einfluss auf lebenserhaltende
Grundfunktionen hat. Dies mag auch der Grund dafür sein, warum auch
extrem hoher Cannabiskonsum bislang noch niemals zum Tode führte (anders
als bei Alkohol und Heroin). THC gilt somit als die "ungiftigste"
psychoaktive Substanz schlechthin. (Das Verhältnis von psychoaktiv
wirksamer zu tödlicher Dosis beträgt für: THC ca. 1 : 20.000
(vermutet), LSD, Psilocybin ca. 1 : 1000 (vermutet), Ecstasy (MDMA) ca.
1 : 10, Alkohol 1 : 8, Heroin ca. 1 : 4, Strychnin ca. 1 : 2) |
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Da wir ja alle wissen dass Canabis-Konsum Verboten ist, es jedoch in
jedem Gesetz ein Schlupfloch gibt, werde ich hier mal die rechtliche Seite
betonen: |
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Cannabis
und Strafrecht |

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